J A S A G E N U N D N E I N S A G E N
(nach B.Brecht / von T.Kühnel, J.Kuttner) Thalia Theater Hamburg Regie: Tom Kühnel K r i t i k e n : "Brecht für Betriebswirte:" "bitterböse Persiflage" "höchst unterhaltsame Collage aus ständigen Rollenwechseln" "Neben ironischen Ausflügen in die Theorie des Theaters (Jürgen Kuttner) katapultieren sich die fünf Schauspieler vor allem in die zielorientierte Welt eines Führungskräfteseminars. Mal heulen sie als Vertreter, der die Quote nicht schafft (Claudia Renner) (…)" "Damit nicht genug, schlüpfen die Anzug- und KostümträgerInnen auch in die Rollen eines Theaterstücks von Bertolt Brecht." "Brechts Plädoyer für unkonventionelles Denken, so führt uns "Jasagen und Neinsagen" überspitzt und höchst unterhaltsam vor, ist längst in Rollenspielen bei betrieblichen Seminaren zur Konvention erstarrt." - Karin Liebe, TAZ - *** "Wie man Brecht pfiffig an den gestrengen Brecht-Erben vorbei inszeniert, zeigten Tom Kühnel und Jürgen Kuttner: Statt „Der Jasager und der Neinsager“ auf die Bühne zu bringen, nahmen sie die Parabeln lediglich zum Anlass für ein Lehrtheater von heute: „Jasagen und Neinsagen“ nannten sie ihr „Seminar für Führungskräfte“. Darin erklärten sie den Menschen im Hartz IV-Land die Quadratur des Kreises: „Wie sage ich Nein ohne Skrupel?“ Das war Realsatire – vorwiegend heiter." - Susann Oberacker, Die deutsche Bühne - *** "Jasagen und Neinsagen" spielt zwar auf der gehobenen Managerebene, aber auch dort tun sich Abgründe auf. Kern des Stücks: Wie sage ich Nein ohne Skrupel? Klingt simpel, ist aber höllisch kompliziert. Machen Sie den Selbstversuch! Wer Nein sagt, ist schnell ein Querulant. Peter Kurth, Jürgen Kuttner, Claudia Renner, Anna Steffens und die Puppenspielerin Suse Wächter zeigen in der Gaußstraße ergötzlich die quälenden Folgen des Verweigerns. Die Form, die Kühnel für die Umsetzung gewählt hat, ist eine Art Versuchslabor: Der Rahmen sind Rollenspiele, wie sie heute in Schulungsprogrammen für Führungskräfte eingesetzt werden. Brecht-Texte und Kuttners schräge Moderationen machen das Ganze zu einer Collage, die nicht ganz rund, aber sehr vergnüglich ist. - Mopo - *** "Wer sagt denn, Brechts Lehrstücke müßten dröge und doktrinär sein? Tom Kühnel kommt dem Modellstück "Der Jasager und der Neinsager" komödiantisch-subversiv bei, indem er dessen Lehrmethode übernimmt und diese auf der Bühne in einem mehrschichtigen, witzigen, systemkritischen Theaterabend anwendet. Mit satirischem Biß demonstrieren sie: Um der Fremdmanipulation durch andere zu entgehen, werden Strategien in Manipulation angewendet, um andere eigenen Zielen gemäß besser steuern zu können. - Klaus Witzeling, Hamburger Abendblatt - *** "Ein Abend für fünf Akteure und eine Puppe - kurzweilig, etwas moralisch und herrlich absurd.“ - PRINZ Hamburg - |