K N O C K - O U T
(Katharina Schmitt) Uraufführung im Depot des Stuttgarter Staatstheater Regie: Clemens Kaiser Dramaturgie: Christian Holtzhauer K r i t i k e n : "Eine ungewöhnlich dynamische, flüssige Dramaturgie ist eine große Qualität des Stücks, das die Mechanismen des Kämpfens untersucht. Richter hat in seinen Fotografien die Momente des politischen Kampfes eingefroren. Die Autorin haucht ihnen aus der Sicht einer Nachgeborenen neues Leben ein. Die kühle Distanz Katharina Schmitts, die durch ihre bildbewohnte Sprache überzeugt, tut da gut." „Die Schauspielerin Claudia Renner lernt ganz langsam, damit umzugehen, wie sie bei der Gegenüberstellung mit der Terroristin umgeht. Gräben zwischen Gut und Böse verwischt sie. In einer anderen Episode wird sie selbst zur Terroristin, die an den gesellschaftlichen Mechanismen ebenso scheitert wie am eigenen Hass. Stark meistert die Schauspielerin die Gratwanderung zwischen beiden Polen.“ „Den Kampf zwischen Mann und Frau, zwischen Opfer und Täter betrachtet Regisseur Clemens Kaiser als dramaturgische Linie seiner Regiearbeit. Neun Runden werden ausgetragen wie in einem Boxkampf. Dieser Ansatz berührt jeden auf seine ganz eigene Weise. Er ist so schlicht wie stark.“ - Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung - *** „In neun Momentaufnahmen handelt "Knock-Out" nachvollziehbar von Kampf und Krieg. Inspiriert von Gerhard Richters Bildzyklus "18. Oktober 1977" blitzt in ihrem dialogisch gebauten Stück auch die Tragödie auf, die sich an dem erwähnten Tag in Stammheim ereignete, der Selbstmord der RAF-Gefangenen Ensslin, Baader, Raspe." "Die Jungdramatikerin ist klug genug, die deutsche Terrorgeschichte nicht platt dokumentarisch abzuschildern. Assoziativ verwebt sie den Stoff mit anderen, allerdings verwandten Motiven, so dass Muster aus Gewalt und Gegengewalt, Drill und Erniedrigung, Rache und Verzweiflung heraus-kommen - auch in der von Clemens Kaiser mit großer Sachlichkeit besorgten Inszenierung." "In wechselnden Konstellationen spielen Claudia Renner und Markus Lerch hier Täter und Opfer. Das Irritierende: Szene für Szene verschwimmt eben diese eindeutige Täter-Opfer-Zuordnung immer mehr.“ - Roland Müller, Stuttgart Nachrichten - |