U N S C H U L D
(Dea Loher) Thalia Theater Hamburg (UA) Regie: Andreas Kriegenburg Rolle: Absolut (Blinde) K r i t i k e n : "Zielsicher bleibt das Thalia-Theater weiterhin auf Erfolgskurs mit der Uraufführung von Dea Lohers "Unschuld" durch Andreas Kriegenburg." "vom Premierenpublikum für eine glänzende, traumsichere Teamleistung gefeiert." "Loher und ihr Lieblingsregisseur beherrschen wie die Darsteller das Spiel auf der Grenze von Komik und Tragik, Distanz und Identifikation. Raffiniert legen sie den Vorgang des Theaterherstellens offen, schaffen visuell und darstellerisch packende Situationen und eine Aufführung, die belustigt und bestürzt." - Klaus Witzeling, Hamburger Abendblatt - *** "Wie Kriegenburg spielerisch alles Schwere leicht macht und aus dem Daseinsunglück der Figuren ein Theaterglück zaubert, ist eine inszenatorische Meisterleistung." "Kriegenburg gelingt mit einem hochnotkomischen Ensemble der Balanceakt zwischen Tragödie und Farce, betonter Künstlichkeit und Realismus, feiner Ironie und tieferer Bedeutung. Leise berührende Szenen, in denen Menschen sich näher oder zu nahe kommen wechseln mit hinreißenden Slapsticknummern.""wunderbare Schauspieler, ein Ensemble aus Verzweiflungskomikern" "Claudia Renner spielt nicht nur die blinde Absolut, sondern wehmütig-schön auch auf dem Akkordeon" - Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung - *** "Ein Füllhorn voller Theater: Es wird Theater gespielt am Thalia - und wie! Drei Stunden lang zeigt Kriegenburg mit seiner Inszenierung Bühnenkunst der fantastischen Art. Nach der Uraufführung war das Publikum noch munter genug, minutenlang zu applaudieren - dankbar für ein Theater, wo nichts unmöglich ist, dankbar für eine kleine Utopie." "seifenblasen-leichtes Theater - mit Schauspielern bester Qualität" - Susann Oberacker, Mopo - *** "...in denen sich nach 18 Szenen sieben Menschen am unhappy End zumindest begegnet sind, vielleicht eher: über den Weg gelaufen, ein wenig Schicksal füreinander gespielt haben, nicht sehr erfolgreich, aber immerhin." "Fadoul lernt an der Bushaltestelle das blinde Mädchen Absolut kennen und findet eine Plastiktüte mit dem einzig Zuverlässigen auf Erden: Geld. 200.000 Euro. Gott schickt sich selbst in einer Tüte, glaubt Fadoul, deshalb wird er das Geld behalten und etwas Großes damit tun, «das die Menschen nicht vergessen werden»: Er wird die Augen Absoluts operieren lassen." "Loher lässt allen ihren Figuren so einen absurden kleinen, nicht besonders erfolgversprechenden Traum." "Kriegenburgs spielerischer Zugriff hat Lohers Stücke oft vor dem Abgleiten in den romantischen Sozialkitsch bewahrt, der die Kehrseite ihrer poetischen Ernsthaftigkeit ist" "Kriegenburgs Verfremdungsbemühung bedient sich diesmal eines bewährten Zugriffs: Er lässt Theater auf dem Theater spielen. Die Schauspieler, die sich zu Beginn an Schminktischen angezogen hatten, tragen spärliche Requisiten herein und flugs wieder hinaus, bedienen Akkordeon und Blasinstrument zur Jahrmarktsmusik, die den Szenenreigen untermalt." "Kriegenburgs Inszenierung hat in diesen Figuren und in den chorischen Szenen ihre grauslich vergnüglichen Höhepunkte. Den Chor der Autofahrer choreographiert er furios als eine kollektive rhythmische Gemeinheit…" "Fadoul, der es nicht ertragen konnte, dass sein Wunsch, Gutes zu tun, einfach nicht funktioniert hat, kehrt bei Kriegenburg zurück, verkleidet als Weihnachtsmann, nimmt Absolut in den Arm und tanzt mit ihr aus dem Stück heraus." - Barbara Burckhardt, Theater heute - *** "Eine gewisse Absolut (Claudia Renner) ist blind. Sie tanzt für Geld und vor gierigen Männerblicken, trifft Fadoul an einer Bushaltestelle und hat ihr Lieblingsbuch verloren. „Von der Unzuverlässigkeit der Welt“ handelt es." "In kleinen Geschichten skizziert Dea Loher diese gesellschaftlichen Grenzgänger und Wirrköpfe. Zeigt traurige und komische Ausschnitte aus deren Leben. Zeigt Alltag, Krankheit und Tod. Erzählt von ihren Sehnsüchten, ihrer Schuld und, nicht zu vergessen, ihrer Unschuld. Im Lauf des Stücks begegnen sich alle Figuren wieder, ihre Schicksale vernetzen sich und werden schließlich zu einer ganzen Geschichte – einer über die Tristesse der Gegenwart." - Katrin Ullmann, Tagesspiegel - *** "Bittersüßes Konfekt: Dea Loher schreibt über Schuld, und Andreas Kriegenburg wickelt sie in Bonbonpapier" "Das blinde Gogo-Girl Absolut lebt von den Blicken der Männer, die sie im "Blauen Planeten" nackt tanzen sehen." "Schauspieler spielen Schauspieler, die Figuren spielen, die sich dann selbst in einem Film sehen…" - Claudia Kniess, Die Zeit - *** "Die Inszenierung hat bewegende Momente, nicht wenige, den Kuss, den Fadoul Claudia Renner als Absolut auf die Wange gibt, zum Beispiel, und wie diese seinen Mund immer wieder auf ihre Wange zieht, nur um ihn noch mal zu bekommen." - Willibald Spatz - |